Portrait

Der rabenschwarze Brand der Haar
hüllt den Schatten hohler Wangen
in Vergessenheit.
Das federzarte Stirnrunzeln
skizziert Unentschlossenheit.
Die langen Wimpern flattern
im Lufthauch derVeränderung.
Die azuritblauen Augen
tauchen aus einer Welt
träumender Monde an die Oberfläche.
Darunter schwimmen Schatten der Müdigkeit.
Die Nase wittert mit kühnem Schwung
die pflaumschwere Erwartung des Morgens
in der Nachtluft.
Einmal gebrochen ist sie gekrönt
von einer gewaltsamen Erinnerung.
Die vollen Lippen des
freigiebig Worte blühenden Mundes
ziert ein welkes Lächeln.
Das Kinn trotzt den Ansprüchen der Symmetrie
und kauert scheu am Abgrund des Gesichtes.


Sisyphos Logos

Die Büchertasche hängt
wie ein Felsblock um meinen Hals.
Ich wälze die
ermüdend langen Sätze
Die Kuppe meines Gehirns hinauf.
Immer wenn sich der Sinn
auf dem Gipfel der Anstrengung
zu lösen scheint,
übermannt mich das Gewicht der Worte
und reißt mich mit hinab
ins Tals der Verständnislosigkeit.
Die in die Tiefe rollende Aussage
verschachtelt sich tiefer.
Ich verbinde einige Silben
und beginne den Buchstabenbrocken
erneut die zunächst
sanfte Hebung hinauf zu stemmen.


Geliebte du,
du schlummerst tief
in meinem Herzen
und wiegst ganz sacht
im Takt des Herzschlags
auf und ab.

 

Dein Atem trägt mich
durch die Nacht.


Tanz

Die Saiten meiner Nerven
singen im schluchzenden Wind.
Mein Atem schlägt Rad.
Das Wirbeln der Trommel
zerrt an meiner Lunge
Der Takt prügelt mich
besinnungslos.
Mit synkopischen Verrenkungen
kleide ich die Verzweiflung
in Klänge.
Mein flackernder Schatten
schwitzt an der Wand.
Ich dehne den stummen Intervall
zwischen den Tönen
zu einer weiten Melodie.
Der Boden springt aus dem Gelenk
und stürzt mich ins
Notenlose.